Remote Leadership: 7 Erfolgsfaktoren für das Führen aus der Ferne
Flexible Arbeitszeiten und -orte werden für Mitarbeiter immer wichtiger. Doch auch die Umstellung auf Home-Office im Zuge der Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass viele Führungskräfte kurzerhand aus der Ferne führen müssen. Remote Leadership ist angesagt! Lesen Sie hier, welche Chancen und Herausforderungen das birgt und welche 7 Erfolgsfaktoren für Sie als Remote Leader entscheiden sind, damit Sie Ihr Team auch virtuell erfolgreich führen können.
Was bedeutet Remote Leadership?
Die Digitalisierung macht es möglich: Ihr Team muss nicht mehr bei Ihnen vor Ort sitzen, sondern kann theoretisch von überall aus der Welt aus miteinander arbeiten. Denn Sie können heute über verschiedene Kommunikationsmedien Kontakt zu ihren Teams herstellen und so unkompliziert mit Mitarbeitern aus mehreren Standorten gleichzeitig kommunizieren.
Deshalb brauchen wir Remote Leadership: Denn die neue Form der Führung ist immer dann nötig, wenn Sie und Ihre Mitarbeiter „remote“ – also von verschiedenen Standorten aus – miteinander arbeiten. Ihnen als Führungskraft muss es dann gelingen, Ihr Team auch virtuell aus der Ferne erfolgreich zu führen.
Remote Leadership ist damit eine entscheidende Voraussetzung, dass eine Digitalisierung-Strategie im Unternehmen umgesetzt und die digitale Zusammenarbeit gelingen kann.
Führen aus der Ferne: Welche Herausforderungen & Chancen bietet es?
Insbesondere die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig Leadership 4.0 in der heutigen Zeit tatsächlich ist: Seit Beginn der Corona-Krise müssen viele von uns über Wochen aus dem Home-Office arbeiten und ihr Team über digitale Kanäle führen. Doch die digitale Zusammenarbeit birgt nicht nur Chancen für Sie als Führungskraft, sondern auch ganz neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Chancen beim Führen virtueller Teams
Das Führen aus der Ferne schafft für Sie und Ihre Mitarbeiter viele Vorteile, unter anderem:
- bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
- Möglichkeit für flexible Arbeitszeiten und Modelle, z. B. Home-Office, Teilzeitarbeit und betriebsnahe Kinderbetreuung
- agiles Arbeiten durch die flexible Zusammensetzung von Teams
- gezielterer Einsatz der Mitarbeiter aufgrund ihren individuellen Fähigkeiten mehr Eigenverantwortung für Ihre Mitarbeiter
- Zeit- und Ortsunabhängigkeit
- starke Vertrauenskultur
- Möglichkeit des zentralen Zugriffs auf Wissen und Ressourcen
- erhöhte Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter
- gesteigerte Motivation und Leistungsbereitschaft
- Kostenersparnis durch reduzierte Fahrtkosten sowie für Büroräume und -Materialien
Herausforderungen
Neben diesen vielen Vorteilen lassen sich aber auch Herausforderungen erkennen, die es zu meistern gilt. Dazu zählen beispielweise:
- Verlust an Kontrolle auf Seiten der Führungskraft
- Weniger Sicherheit und Stabilität seitens der Mitarbeiter
- Gefühl des Alleinseins bzw. der Isolation (vor allem, wenn Mitarbeiter dauerhaft im Home-Office arbeiten)
- Unsicherheiten bzgl. Verantwortlichkeiten, Prioritäten und Rollen
- gemindertes Teamgefühl und Teamgeist durch die räumliche Distanz
- Gefahr von Missinterpretationen und Entstehung von Konflikten durch fehlende bzw. reduzierte Mimik und Gestik
- ein hohes Maß an Vertrauen, Kommunikation und Planung sowie Medienkompetenz als Voraussetzung
- geringere Nähe zu Mitarbeitern, wodurch Feedback und Leistungsbeurteilung schwieriger ist
- sinkende Motivation und Produktivität aufgrund der genannten Faktoren möglich
Führen auf Distanz: 7 Erfolgsfaktoren echter Remote Leader
Als Remote Leader müssen Sie also dafür sorgen, dass Ihr Team auch virtuell optimal miteinander kommunizieren und produktiv arbeiten kann. Zudem gilt es die genannten Herausforderungen proaktiv anzugehen.
Wir verraten, welche Erfolgsfaktoren Sie als Führungskraft virtueller Teams daher beachten müssen und welche Kernkompetenzen Sie als Remote Leader benötigen.
1. Die richtige Software
Wenn Sie oder Ihre Mitarbeiter aufgrund der Distanz an manchen Standorten nur selten vor Ort sein können oder sie anderweitig gezwungen sind, aus der Ferne zu führen, ist eine gute Software das A und O.
Hilfreiche Tools bei der virtuellen Zusammenarbeit sind zum Beispiel:
Chats
- Microsoft Teams
- Slack
- Hangouts Chat (Google)
Video-Tools
- Zoom
- Skype
Projektmanagement-Tools
- Asana
- Trello
- Airtable
Daten in der Cloud speichern und teilen
Tipp: Sie sollten die Kommunikationswege außerdem immer wieder regelmäßig kontrollieren, um einem Ausfall entgegenzuwirken.
2. Medienkompetenz
Virtuelle Teamarbeit erfordert eine andere Art der Kommunikation als beim persönlichen Kontakt. Ein kompetenter Umgang mit den modernen Medien ist heute unumgänglich. Als Führungskraft mit Remote-Leadership-Qualitäten sollten Sie sich daher zunächst selbst gut mit den im Unternehmen verwendeten Medien und Programmen auseinandersetzen und sich und ihre Mitarbeiter dahingehend schulen. Die Mitarbeiter kommunizieren remote zumeist per Chat, Video, Telefon oder E-Mail. Ein entsprechend hohes Maß an Medien- und Moderationskompetenz gilt somit auch als Grundvoraussetzung, um erfolgreich virtuell führen zu können.
4. Empathie und Sensibilität
Trotz fachlicher Führungskompetenz und aller technischen Voraussetzungen ist es oft schwer, über Distanzen Empathiezu zeigen. Bei Telefonkonferenzen fallen wichtige Ausdrucksformen wie Mimik und Gestik zumeist weg. Aber auch Videokonferenzen können kein Face to Face Gespräch ersetzen. Da keine räumliche Nähe möglich ist, bieten sich spontane Gespräche wie zum Beispiel in der unternehmenseigenen Kaffeeküche zudem nur selten an.
Eine Kernkompetenz, um als Remote Leader ein erfolgreiches Team aufzubauen, stellen deshalb ein hohes Maß an Empathie, Einfühlungsvermögen und Sensibilität dar. Aufgrund der räumlichen Distanz zählen sie zu den Schlüsselkompetenzen einer erfolgreichen Führung aus der Ferne. Übrigens: Zusätzlich wird für viele Manager, die länderübergreifend agieren, auch Flexibilität im Hinblick auf mögliche Zeitverschiebungen ein Thema. Auch die bewusste Einbeziehung interkultureller Unterschiede in die Zusammenarbeit spielt eine wichtige Rolle.
5. Klare Regeln
Wenn Sie Projekte und Teams virtuell führen, sollten Sie mit Ihren Mitarbeitern konkrete Ziele beziehungsweise sogenannte „Spielregeln“ vereinbaren. Erreichbarkeiten und Verantwortungen sollten Sie immer klar definieren. Am besten halten Sie diese schriftlich fest, so dass keine Unklarheiten auftreten.
Wichtig Fragen dabei sind:
- Wer macht was bis wann?
- Wann ist das nächste Meeting?
- Wer nimmt teil?
- Was ist vorzubereiten? Ist die notwendige Technik bei allen Beteiligten sichergestellt?
Denn Ihren Mitarbeiter fällt der Arbeitsalttag oft deutlich leichter, wenn sie wissen, was sie bis wann zu erfüllen haben und wie sie ihren Manager in dringenden Fällen kontaktieren können.
6. Ehrliche, häufige & direkte Kommunikation
Wenn es möglich ist, ist ein persönliches Meeting zu Beginn eines Projekts, wenn Sie neu als Führungskraft sind oder einen neuen Mitarbeiter bekommen, sehr sinnvoll. So lernen Sie Ihre Mitarbeiter besser kennen und können Ihre „Spielregeln“ persönlich kommunizieren. Fragen oder sogar Unklarheiten lassen sich bei einem persönlichen Meeting direkt klären.
Ist das nicht möglich, sollten Sie mit Ihren Mitarbeitern zu Beginn per Videochat ein persönliches Gespräch führen. Ihre Mitarbeiter zu sehen, hilft ihnen, eine persönliche Bindung und Vertrauen zu ihnen aufzubauen. Darüber hinaus ist eine offene und häufige Kommunikation besonders wichtig, wenn ihr Team nicht an einem Ort, sondern vielleicht sogar verteilt in verschiedenen Städten oder Ländern arbeitet. So schaffen Sie es, klare Aufgaben und Prozesse zu definieren und Unklarheiten sowie Fragen seitens Ihres Teams sofort zu klären. Machen Sie Ihrem Team außerdem deutlich, dass Sie trotz Distanz jederzeit erreichbar und bei Fragen für Ihre Mitarbeiter da sind.
7. Hohes Vertrauen auf beiden Seiten
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – diese Redewendung hat für Remote Leader ausgedient! Denn das Führen aus der Ferne bedeutet in jedem Fall einen Verlust an Kontrolle. Schließlich können Sie beim Führen virtueller Teams nicht mehr wissen, wie genau Ihre Mitarbeiter ihre Zeit verbringen und wann sie konkret an welchem Projekt arbeiten. Das bedeutet für Sie als Führungskraft, das richtige Maß an Kontrolle und Vertrauen zu finden.
Vorher definierte „Spielregeln“ schaffen die organisatorischen Rahmenbedingungen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dazu zählen beispielsweise:
- klare Verantwortlichkeiten,
- Regeln zur Erreichbarkeit und Reaktionszeiten,
- definierte Arbeitsanweisungen,
- transparente Prozesse
- und ein hohes Maß an Verlässlichkeit.
Ihre Mitarbeiter müssen im gleichen Zuge lernen, selbstbestimmter zu arbeiten und mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Ihre Aufgabe im Sinne von Remote Leadership ist es daher auch, die Selbstverantwortung Ihrer Teammitglieder zu stärken und Sie zu Ihrem vollen Potenzial zu befähigen. Das sollte Sie ganz ohne Druck – sondern vielmehr indem Sie Ihre Mitarbeiter empowern, inspirieren und ermutigen. Der Vorteil: So werden ihre Mitarbeiter normalerweise automatisch mehr Engagement und Motivation entwickeln und ihre Leistungsbereitschaft steigern
Stärken Sie Ihre Remote-Leadership-Skills
Wollen Sie Ihre Fähigkeiten beim Führen aus der Ferne stärken und aktiv von den Vorteilen von Remote Leadership profitieren? In unserem Seminar Virtuelles Führen lernen Sie – aktuell auch im Online Seminar – das nötige Know-How, um Ihr Team auch aus der Ferne erfolgreich zu führen.
Tipp: Entdecken Sie in dem Zusammenhang außerdem unser Agile Leadership Training, das wir als rein digitales Online Training konzipiert haben. Es unterstützt Sie als Führungskraft gezielt dabei, in Zeiten der digitalen Transformation mit agiler Führung die Leistungsfähigkeit in Ihrem Team zu steigern. Haben Sie sonst noch offene Fragen oder möchten sie weitere Informationen anfordern? Wir stehen Ihnen jederzeit über unser Kontaktformular oder per Telefon unter +49 221 485 38 38 zur Verfügung. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!