Selbstgesteuertes Lernen
So geht erfolgreiche selbstgesteuerte Wissensvermittlung
Das Internet und Social Media verändern die Art, wie wir lernen. Lernen 4.0 heißt vorwiegend selbstgesteuert zu lernen. Die Unternehmen sind gefordert, hierfür die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Präsenzschulungen sollten dennoch nicht passé sein.
Mal kurz im Internet googeln, bei YouTube sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu einem Softwareproblem anschauen, in einem Expertenforum andere um Rat fragen bezüglich einer zu bewältigenden Aufgabe, … Die Art, wie wir Dinge lernen, hat sich im Zuge der Digitalisierung verändert. Das Internet und Social Media eröffnen Lernenden völlig neue Möglichkeiten.
Der Zugriff auf Informationen ist für sie durch die digitalen Kanäle immer vorhanden, sie können sich Informationen, die sie benötigen, jederzeit einholen. Somit wird zunehmend mehr selbstgesteuert gelernt. Das wiederum führt zwangsläufig zu Lernen 24/7: Im Prinzip kann 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche gelernt werden. Die Lernenden sind dabei nicht nur völlig zeitunabhängig, sie sind auch unabhängig vom Ort. Sie müssen nicht unbedingt am Schreibtisch sitzen oder in einem Seminarraum, vielmehr können sie via Laptop oder Smartphone auch von unterwegs lernen.
Lernende werden autarker
Vor diesem Hintergrund verändert sich automatisch auch die Haltung von Lernenden: Sie werden autarker. Statt darauf zu warten, dass man ihnen sagt, was sie lernen müssen, ergibt sich Lernen für sie ganz natürlich – situativ und eben selbstgesteuert in dem Moment, wo neues Wissen benötigt wird, um beispielsweise mit einer Arbeitsaufgabe besser zurechtzukommen oder um ein Problem zu lösen.
Zudem wächst der Anspruch auf schnelles Lernen, wenn Youtube-Videos einen Sachverhalt in wenigen Minuten erklären können. Das Lernen in kurzen Einheiten ist gefragt. Die Notwendigkeit, ein Buch von vorne bis hinten zu lesen und sich selbst sein Fazit daraus zu ziehen, sinkt dagegen enorm. Insbesondere bei jungen Menschen, die mit den digitalen Technologien aufgewachsen sind und die digitalen Kanäle ganz selbstverständlich bedienen, ist dies der Fall.
Learning on Demand statt Lernen auf Vorrat
Letztlich wird heute immer mehr zum Zeitpunkt der Notwendigkeit gelernt und weniger auf Vorrat. Und dies nicht nur, weil die digitalen Medien dies ermöglichen. Das so genannte Learning on Demand entspricht ganz klar den Anforderungen unserer Zeit. Denn in unserer heutigen Welt ist nur wenig noch vorhersehbar, weil Veränderungen permanent und im immer schneller werdenden Takt erfolgen.
Dementsprechend muss Wissen ständig aktualisiert werden. Darüber hinaus wird alles unsicherer und unberechenbarer, zudem komplexer und mehrdeutiger. Dies führt im Übrigen dazu, dass auch das Lernen von Best-Practice-Fällen und die Vertiefung von Know-how durch Erfahrung nicht mehr zwingend von Erfolg gekrönt ist.
Selbstgesteuertes Lernen unterstützen
Doch selbstgesteuertes Lernen ist in vielen Unternehmen kein Selbstläufer. Es kommt darauf an, die Mitarbeiter darin zu unterstützen, dass sie sich selbstständig neues Wissen aneignen. Hierzu müssen die Unternehmen die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.
Sie sollten etwa lernunterstützende Formate und Technologien zur Verfügung stellen, die natürliches Lernen im Arbeitsalltag fördern. Ganz wesentlich dabei: ein freier Zugang für die Mitarbeiter zu verfügbarem Wissen. Dann wird selbstgesteuertes Lernen auch mehr und mehr zur Gewohnheit werden.
Wissensplattform installieren
Von Vorteil für selbstgesteuertes Lernen ist zum Beispiel ein Portal, über das jeder Mitarbeiter auf das für ihn relevante Wissen zugreifen kann. Die Nutzer sollten auf dieser Plattform unter anderem erfahren können, wer im Hause zu welchen Themen Auskunft geben kann. Optimalerweise beinhaltet die Plattform eine Suchmaschine sowie die Option zur direkten Kontaktaufnahme, so dass es dem Suchenden möglich ist, seine Aufgabe schnell zu lösen. Auch ein Forum, in dem man Fragen einstellen kann, beziehungsweise mehrere Mitarbeiter die Gelegenheit haben, sich zu einem bestimmten Thema auszutauschen, bietet sich an.
Selbstgesteuertes Lernen ist agiles Lernen und das wiederum beruht auf Geben und Nehmen. Wer agil lernt, stellt somit auch anderen sein eigenes Wissen zur Verfügung. Man vernetzt sich zum Lernen, statt Wissen nur zu konsumieren. Vielen Menschen fällt das gar nicht so einfach. Daher sind die Unternehmen oftmals gefordert, entsprechende Grundlagen zu schaffen, indem sie ihre Mitarbeiter darin unterstützen, die nötigen Selbstlern- und auch Kollaborationskompetenzen aufzubauen.
Präsenztrainings weiterhin wichtig
Der Trend zum eigenverantwortlichen Lernen bedeutet im Übrigen nicht, dass Präsenztrainings nicht mehr notwendig sind. Für bestimmte Themen sind Face-to-face-Schulungen immer noch die bevorzugte Wahl – gerade, wenn es um weiche Themen, um die Förderung von Social Skills und somit auch um die Interaktion mit anderen geht.
Der Austausch und die Dynamik, wie sie in Präsenzschulungen entstehen, ist auf digitalen Kanälen so nicht möglich. Vor allem aber sollte das Einüben von Verhaltensweisen – etwa durch Rollenspiele und bestimmte andere Übungen – in Präsenzschulungen stattfinden.
Blended Learning nimmt zu
In vielen Fällen ist es sinnvoll, Präsenzschulungen und das Lernen über digitale Medien zu verbinden. Blended Learning – das, was in größeren internationalen Unternehmen bereits etabliert ist – avanciert mehr und mehr zur gängigen Lernform. Das Prinzip: Basiswissen und Methoden werden via E-Learning vermittelt, geübt und reflektiert wird in Präsenztrainings.
Die webbasierten Formate lassen dabei insbesondere auch eine starke Steuerung innerhalb des selbstorganisierten Lernens zu: Indem der Lernende erst zu einem Modul zugelassen wird, nachdem er das vorangegangene erfolgreich durchlaufen hat, wird sichergestellt, dass er das Basiswissen auch wirklich komplett aufgenommen hat. Oder zwischen den einzelnen Modulen beispielsweise ein 1:1 Online Coaching stattfindet, in dem das Wissen bei einer Übung mit dem Coach trainiert wird.
Das zeigt einmal mehr: Selbstgesteuertes Lernen bedeutet nicht, dass der Lernende völlig sich allein überlassen wird. Eine gewisse Steuerung des Lernens bezüglich des Lernens sollte immer vorhanden sein.
Weiterbildung für Agilität und Selbstführung
Mit den PROAKTIV Blended Learning Trainings in Führung und Vertrieb unterstützen Sie das selbstgesteuerte Lernverhalten Ihrer Mitarbeiter. Unsere Online Module und Coachings sind völlig flexibel, der Einstieg ist jederzeit möglich und die freie Zeit- und Termineinteilung motiviert Ihre Führungskräfte, sich selbstständig kontinuierlich neues Wissen anzueignen.
Fanden Sie diesen Artikel interessant? Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an und bleiben Sie so auf dem neuesten Stand. Folgen Sie uns gern auf Facebook und erhalten Sie regelmäßig weitere informative und unterhaltsame Beiträge.