Soft Skills 2022: Diese 10 bringen Sie voran
Fachwissen ist gut, doch in unserer heutigen Arbeitswelt spielen vor allem Soft Skills eine entscheidende Rolle. Auf zehn weiche Kompetenzen kommt es besonders an.
Nichts ist beständiger als der Wandel – dieser Ausspruch, der mal Heraklit, mal Charles Darwin zugeschrieben wird, trifft heute mehr denn je zu. Und das ganz besonders in der Arbeitswelt. Hier hält der Wandel in Form der digitalen Transformation Unternehmen und Mitarbeiter*innen gehörig auf Trab. Um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, müssen sich Führungskräfte wie Mitarbeiter*innen entsprechend ausrichten. Doch nicht nur digitale Kompetenzen und das Wissen um agile Basics sind vonnöten. Wichtig sind vor allem Soft Skills – die sogenannten weichen oder auch persönlichen Kompetenzen. Welche von ihnen sind heute und in Zukunft besonders gefragt? PROAKTIV stellt Ihnen seine Top-Ten der Soft Skills vor:
Soft Skill 1: Die Fähigkeit, Ziele fokussiert zu setzen
Bei all den Veränderungen und der zunehmenden Komplexität fällt es vielen Mitarbeitenden nicht leicht, den Überblick zu bewahren. Sie brauchen Orientierung und ein Ziel vor Augen. Daher kommt es für Sie als Führungskraft darauf an, ergebnisorientiert zu führen und die richtigen Leitplanken zu setzen. Sie sollten es verstehen, Ziele zu formulieren – Stichpunkt Zielvereinbarung. Die Kunst besteht dabei darin, die Ziele möglichst klar und fokussiert zu setzen, aber die Mitarbeiter*innen dennoch in die Zielfindung einzubeziehen. So sorgen Sie für Transparenz und ein motiviertes Team, weil die Mitarbeiter*innen hinter den Zielen stehen.
Soft Skill 2: Gutes Zeitmanagement
Stehen die Ziele fest, heißt das noch lange nicht, dass diese auch auf schnellem Wege erreicht werden. Die Verdichtung im Job und die zunehmende Informationsflut heutzutage führen dazu, dass wir uns leicht verzetteln. Ein gutes Zeitmanagement zu haben, gehört daher zu den weiteren wesentlichen Skills im Zeitalter von New Work. Dabei kommt es vor allem auf die Fähigkeit an, seine Prioritäten auf die richtigen Aufgaben zu setzen anstatt sich zum Beispiel in Routineaufgaben zu verlieren. Mit Kleinkram wie Ablage und anderen Verwaltungstätigkeiten sollten Sie nur circa 15 bis 20 Prozent Ihrer täglichen Arbeitszeit verbringen. Die wichtigen Aufgaben dagegen sollten deutlich mehr als die Hälfte Ihrer täglichen Arbeitszeit einnehmen.
Bei der Priorisierung helfen Ihnen verschiedene Techniken, etwa die Eisenhower-Matrix. Sie eignet sich insbesondere für Arbeitssituationen, in denen eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen ist. Regeln Sie Ihre Selbstorganisation nach dem Eisenhower-Modell, erledigen Sie zunächst solche Aufgaben, die wichtig und dringlich sind, und widmen sich anschließend den ebenfalls wichtigen Projekten, die allerdings eine geringere Dringlichkeit aufweisen. Hierzu fertigen Sie eine Matrix mit vier Kategorien an und ordnen Ihre Aufgaben dort ein: Was ist wichtig und dringlich? Was ist wichtig, aber nicht eilig? Was ist dringlich, aber nicht wichtig? Und was ist weder wichtig, noch eilig?
Soft Skill 3: Stressmanagement
Damit wären wir bereits beim nächsten entscheidenden Punkt: Zeitmanagement ist eng verbunden mit einem guten Selbstmanagement. Das wiederum schließt ein, gut mit Stress umgehen zu können beziehungsweise Strategien an der Hand zu haben, damit Stress erst gar nicht entsteht. In der heutigen Zeit, in der der Menschen reihenweise an ihre körperlichen wie mentalen Grenzen kommen und ständig der Gefahr eines Burnouts unterliegen, ist dies eine ganz entscheidende Fähigkeit. Insbesondere, da Selbstorganisation in den Unternehmen immer mehr gefordert ist. Es gilt unter anderem, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, Stressfaktoren zu erkennen und öfter auch mal „Nein“ zu sagen.
Beim Zeit- und Stressmanagement lohnt ebenfalls ein wenig Nachhilfe: Im Training zum Souveränes Zeitmanagement und Selbstorganisation von PROAKTIV lernen Sie, mit Ihren Zeitressourcen effektiv umzugehen und sich vor Überbelastung und Stress zu schützen.
Soft Skill 4: kontinuierliche Selbstreflexion
Sei es für den Umgang mit Stress oder mit anderen schwierigen Situationen, kontinuierliche Selbstreflexion gehört ebenfalls zu den Soft Skills, die nicht wegzudenken sind, um als Führungskraft im Zeitalter von New Work zu bestehen. Vor allem auch aufgrund der ständigen Veränderungen im Business wird die Fähigkeit zur Reflexion immer wichtiger. Beispiel Teamsteuerung: Beim agilen Arbeiten werden immer wieder neue Kompetenzteams gebildet. Die Führungskraft ist somit gefordert, sich stets neu anzupassen. Und hierfür muss sie auch ihr eigenes Verhalten in den Teams jeweils neu hinterfragen. Insgesamt ist Reflexion ein starker Mechanismus zur Weiterentwicklung, was im permanenten Wandel unabdingbar ist.
Soft Skill 5: Leadership
Ganz klar auch: In der digitalen Transformation müssen Sie es als Führungskraft verstehen, eine Vision aufzuzeigen und Ihr Team zu begeistern und zu inspirieren. Kurz: Sie brauchen Leadership-Fähigkeiten. Als Leader geben Sie Ihren Mitarbeiter*innen in der komplex gewordenen Arbeitswelt Orientierung und gehen dabei selbst als Vorbild voran. Command and Control haben ausgedient, vielmehr erweisen Sie sich als Coach und Berater*in Ihres Teams. Dabei ermächtigen Sie Ihre Mitarbeiter*innen, eigenverantwortlich zu agieren – das ist schließlich das A und O beim agilen Arbeiten.
Sie wollen mehr zu den Soft Skills im Leadership erfahren? Im Artikel „Leadership: Die 6 grundlegenden Kompetenzen zur Inspiration Ihres Teams“ unseres Online-Magazins haben wir ausführlich über das Thema berichtet.
Soft Skill 6: Starke Kommunikationsfähigkeit
Leadership schließt auch ein, gut kommunizieren zu können. Dass Kommunikationsfähigkeit für Führungskräfte in der digitalen Transformation besonders relevant ist, hat unter anderem die Studie „Digital Leadership – Führung in der digitalen Transformation“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) ergeben. Befragt wurden 149 Teilnehmer, davon 53 Prozent aus Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeiter*innen. Was aber bedeutet eine starke Kommunikationsfähigkeit konkret? Es geht nicht allein darum, brillante Reden zu halten. Vor allem ist es auch wichtig, schwierige Themen in Dialogen gut erörtern zu können. Menschen mit einer starken Kommunikationsfähigkeit vermitteln ihren Gesprächspartner*innen zudem Respekt und Wertschätzung. Zudem fördern sie eine offene Gesprächskultur. Von welcher Bedeutung das ist, zeigt The Society for Human Resources Management (SHRM). Gemäß Analysen des Instituts entstehen Unternehmen bei schlechter Kommunikation Schäden zwischen 42.000 und 62 Millionen Dollar.
Soft Skill 7: Produktivität und Fokus
Produktiv und fokussiert zu bleiben, ist in unserer Welt mit den vielen Ablenkungsmöglichkeiten eine große Kunst. Neben den üblichen vermeintlichen „Pausen“ in Form des Büroplausches – Großraumbüros geben hierfür nochmals mehr Anlass als Einzelbüros – sind es vor allem das Internet, Smartphones und die Social Media, die uns immer wieder unsere Arbeit unterbrechen lassen, um einen Blick auf Benachrichtigungen zu werfen, mal schnell zwischendurch etwas zu posten et cetera. Folge: Unsere Leistungsfähigkeit leidet enorm. Im Vorteil sind daher alle diejenigen, die ihre Aufmerksamkeit jederzeit in die richtige Richtung lenken, einen guten Umgang mit den digitalen Medien haben und somit keine Angriffsflächen für ihre Produktivität und Leistungsfähigkeit zulassen.
Soft Skill 8: Kritisches Denken
Die Art und Weise, zu Schlussfolgerungen und Entscheidungen zu kommen, ist manchmal wichtiger als die Lösung selbst. Gerade in der immer komplexer werdenden VUCA-Welt nimmt die Fähigkeit kritisch zu denken einen besonderen Stellenwert ein. Denn sie schließt auch mit ein, sich an unterschiedlichste Bedingungen anpassen zu können. Die Fähigkeit zum kritischen Denken impliziert dabei, auch mal seine Komfortzone zu verlassen und neues Wissen und neue Meinungen zuzulassen. Im permanenten Wandel ist das von erheblichem Vorteil.
Soft Skill 9: Emotionale Intelligenz
Die "Alpha-Männchen" unter den Managern werden es in Zukunft eher schwer haben. Aufgrund wegfallender Hierarchien und der Selbstorganisation der Mitarbeiter*innen braucht es vielmehr Führungskräfte, die ihre Teams fördern und ihnen beratend zur Seite stehen. Das Stichwort „Führungskraft als Coach“ ist in diesem Artikel bereits gefallen. Um diese Rolle zu erfüllen, brauchen Führungskräfte vor allem auch emotionale Intelligenz – insbesondere Empathie. Heißt: Sie müssen sich selbst zurücknehmen und sich in ihre Mitarbeiter*innen hineinversetzen können. Es gilt, deren Sichtweise und Gefühle richtig wahrzunehmen, um ihnen jederzeit lösungsorientiert beiseite zu stehen. So erreichen Führungskräfte letztlich auch, Vorbild für ihr Team zu sein, ihr Vertrauen zu erlangen sowie die Mitarbeiter*innen immer wieder zu motivieren und für eine gute Stimmung im Team zu sorgen. Einer Führungskraft ohne jegliche emotionale Intelligenz wird dies nur schwer gelingen.
Soft Skill 10: Wachstumsdenken
Last but not least ist eine Denkweise, die auf Entwicklung und Wachstum ausgerichtet ist, ein wesentlicher Vorteil in der heutigen Arbeitswelt. Wer ein dynamisches statt ein starres, fixes Selbstbild hat – man spricht hier auch von einem Growth Mindset – geht davon aus, seine Fähigkeiten stets weiterentwickeln zu können. Das ist im permanenten Wandel extrem wichtig. Schließlich ist lebenslanges Lernen gefragt – ebenso wie Herausforderungen immer wieder als Chance und Fehler als Möglichkeit zu begreifen, um sich ständig zu verbessern.
Neues Training für wesentliche Soft Skills bei PROAKTIV
A propos lebenslanges Lernen: Fast alle aufgeführten Soft Skills lassen sich üben. Im neuen PROAKTIV digitalen Training – „Produktiv statt Komplexität“ – werden gleich mehrere Soft Skills aufgegriffen: Sie lernen, wie Sie speziell im agilen Umfeld Ziele fokussiert setzen, Sie üben sich in Selbstreflexion und Sie erfahren, wie sie künftig bei der Arbeit fokussierter und produktiver werden. So starten Sie qualifiziert in die Zukunft und motiviert in das Jahr 2022!